[Pax vobiscum – Der Friede sei mit euch]
Liegen auch die Völkerscharen
Sich noch grimmig in den Haaren,
Freut sich jeder mit Geschichten,
Die Ergötzliches berichten,
die mit Worten und mit Bildern
Treu der Völker Taten schildern.
Dieses grause Schlachtentreiben
Kann ja ewig auch nicht bleiben.
Und an einem schönen Tag
Kommt der Engel aus dem Haag,
Bringt dann allen Potentaten,
Völkerhirten, Diplomaten,
Präsidenten und Ministern
Und auch sonstigen Philistern
Zeit und Muße wohl genug
Für dies schöne Bilderbuch.
Sich bei Tisch verhalten will?
Das verlognne Schaukelspiel
Wird allmählich uns zuviel.
Will er brav zu Tisch sich sehtzen,
Darf er sich die Lippen netzen
Mit Tiroler rotem Wein,
Und die Trientiner Mahlzeit
Soll der Lohn der Tugend sein.“
Doch der Beppo höret nicht,
Was man also zu ihm spricht,
Er hetzt und schürt
Und intrigiert,
Er trappelt
Und zappelt
Auf dem Stuhle ganz erpicht,
Bis vorbei das Gleichgewicht.
Seht, ihr lieben Kinder, seht
Wie´s dem Beppo weitergeht.
Oben steht es auf dem Bild.
Seht, er schaukelt gar zu wild,
Bis der Stuhl nach hinten fällt.
Jetzt ist ihm der Spaß vergällt.
Noch will er in seiner Not
Mit sich ziehen Wein und Brot.
Doch die Eltern halten´s fest,
Und der Beppo hat zuletzt
Eingebüßt der Tugend Lohn.
„Beppo, sie, das kommt davon.“
„Hättest du trotz d´Annunzios Leier
Und dem Rat der andern Schreier,
Trotz der Bauernfänger Locken
Mit den Grenzberichtigunggsbrocken
Treu´ gewahrt bei Freundes Not,
Wie Vertragspflicht dir gebot,
Hättest du jetzt den fetten Bissen
Und ein ruhiges Gewissen.
Beides hast du nunmehr nicht
Und erfährst im Strafgericht
Züchtigung für Heuchelei
Und gebrochne Bundestreu´.“
Liegen auch die Völkerscharen
Sich noch grimmig in den Haaren,
Freut sich jeder mit Geschichten,
Die Ergötzliches berichten,
die mit Worten und mit Bildern
Treu der Völker Taten schildern.
Dieses grause Schlachtentreiben
Kann ja ewig auch nicht bleiben.
Und an einem schönen Tag
Kommt der Engel aus dem Haag,
Bringt dann allen Potentaten,
Völkerhirten, Diplomaten,
Präsidenten und Ministern
Und auch sonstigen Philistern
Zeit und Muße wohl genug
Für dies schöne Bilderbuch.
Die Geschichte vom Zappel=Beppo
„Ob der Beppo endlich still
Sich bei Tisch verhalten will?
Das verlognne Schaukelspiel
Wird allmählich uns zuviel.
Will er brav zu Tisch sich sehtzen,
Darf er sich die Lippen netzen
Mit Tiroler rotem Wein,
Und die Trientiner Mahlzeit
Soll der Lohn der Tugend sein.“
Doch der Beppo höret nicht,
Was man also zu ihm spricht,
Er hetzt und schürt
Und intrigiert,
Er trappelt
Und zappelt
Auf dem Stuhle ganz erpicht,
Bis vorbei das Gleichgewicht.
Seht, ihr lieben Kinder, seht
Wie´s dem Beppo weitergeht.
Oben steht es auf dem Bild.
Seht, er schaukelt gar zu wild,
Bis der Stuhl nach hinten fällt.
Jetzt ist ihm der Spaß vergällt.
Noch will er in seiner Not
Mit sich ziehen Wein und Brot.
Doch die Eltern halten´s fest,
Und der Beppo hat zuletzt
Eingebüßt der Tugend Lohn.
„Beppo, sie, das kommt davon.“
„Hättest du trotz d´Annunzios Leier
Und dem Rat der andern Schreier,
Trotz der Bauernfänger Locken
Mit den Grenzberichtigunggsbrocken
Treu´ gewahrt bei Freundes Not,
Wie Vertragspflicht dir gebot,
Hättest du jetzt den fetten Bissen
Und ein ruhiges Gewissen.
Beides hast du nunmehr nicht
Und erfährst im Strafgericht
Züchtigung für Heuchelei
Und gebrochne Bundestreu´.“
aus: Karl Ewald Olszewski: Der
Kriegs-Struwwelpeter – lustige Bilder und Verse, München Holbein-Verlag (1915)
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