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Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten, Niederösterreich, Austria
Seit 2011 gibt es den Museumsblog. Bis 31. Juli 2016 waren es Themen, die im Zusammenhang mit den drei Kernbereichen des Landesmuseum Niederösterreich (Geschichte - Kunst - Natur) standen. Mit 1. August 2016 wird das Landesmuseum zum Museum Niederösterreich und somit ist der Museumsblog unter neuer Adresse zu finden: www.museumnoe.at/de/das-museum/blog

10. Dezember 2015

Kriegsschauplatz Niederösterreich: Von der Schleuder zur Blide

Ausstellungsansicht "Kriegsschauplatz Niederösterreich"
mit Blide, Foto: Heidrun Wenzel
Finger und ein starkes Gummiringerl – schon konnten wir in der Schule über ein paar Bankreihen hinweg eine Briefbotschaft verschicken oder nur so aus Jux und Tollerei einen Radiergummi als „Waffe“ einsetzen. Stärke des Gummis, Gewicht des Geschosses und Geschick des Schützens/der Schützin entschieden über die Weite und Qualität des „Schusses“.  
Schleudern waren von der Antike bis zum Mittelalter wichtige Fernwaffen. Die einfachste Form war ein langer Streifen Leder oder Stoff mit einer Ausbuchtung für das Geschoss in der Mitte. Der Kämpfer nahm die beiden Enden der Schleuder in die Hand, schwang sie und ließ dann ein Ende los; die durch das Schwingen der Schleuder aufgebaute Energie schleuderte das Geschoss weg. Man nutzte dabei die Hebelwirkung. Diese konnte man natürlich noch steigern: etwa durch die Länge der Schleuder oder durch die Anbringung eines Stabes. Diese Stab- bzw. Stockschleuder – lateinisch Fustibalus – war eine wichtige Waffe im römischen Heer. Der römische Militärschriftsteller Flavius Vegetius Renatus bezifferte die Reichweite mit sechshundert Fuß; das sind etwa 200–300 Meter. Er setzte die Reichweite bei Übungen mit der von Bogen gleich.   
Unzweifelhafte Vorteile der Schleudern waren billige Herstellung und der Umstand, dass man überall Munition dafür fand: einmal waren es Steine, wie bei David im Alten Testament, der für den Kampf gegen Goliath fünf glatte Steine aus einem Bachbett für seine Schleuder mitnahm. Mit Stockschleudern wurden auch Brandsätze verschossen oder die ersten Granaten. Schleudern waren im Gegensatz zu Armbrust und Bogen unempfindlich gegen Witterungseinflüsse. Sie waren leicht an Gewicht und praktisch zum Transportieren: einfach zusammenrollen und einstecken. Und: Schleudern waren eine lautlose Waffe.

Militärhandbuch von Johann Jacobi von Wallhausen, 1616

Ihre Nachteile liegen allerdings auch auf der Hand: Ihr Einsatz war abhängig von den Geländeverhältnissen: Nur auf offenem Feld konnten Schleudern ihre volle Stärke entfalten. Mit der Entwicklung der Rüstungen war ihr Einsatz nur mehr begrenzt sinnvoll. Und nicht zu unterschätzen ist ihre schwierige Handhabung: Nur durch viel Übung erreichte man mit Schleudern den erwünschten „Erfolg“. „Schleuderer“ gehörten zu den ersten historisch belegten Söldnertruppen. So warben z.B. römische Herrscher balearische Schleuderer für ihre Legionen an. Trotz dieser Nachteile hielten sich Schleudern als Fernwaffen noch lange. Auf spätmittelalterlichen Darstellungen finden sich immer noch Kämpfer mit Steinschleudern. Und selbst zu Beginn des 17. Jahrhunderts erfolgte noch die Ausbildung in dieser Kampftechnik, wie das Militärhandbuch von Johann Jacobi von Wallhausen aus dem Jahr 1616 zeigt.
Das Mittelalter kannte dann zwei verschiedene Typen von Wurfmaschinen, mit denen man die Befestigungsanlagen der Städte und der Burgen überwinden wollte. Der eine Typ war ein einarmiges Wurfgeschütz auf Torsionsbasis – Onager oder Mange, der andere war die Blide, eine Wurfmaschine nach dem Prinzip des zweiarmigen Hebels, die bis ins 16. Jahrhundert eingesetzt wurde. Eine solche Blide haben wir für die Ausstellung nachgebaut. Genutzt wird dabei das Hebelarmprinzip: ein Gegengewicht auf der kurzen Armseite sorgt für die notwendige Beschleunigung der langen Armseite, an der die Schlinge für das Wurfgeschoss angebracht ist. Die Blide erreicht eine große Reichweite, da die Rotation des Wurfarmes und der Schlinge für eine starke Beschleunigung des Geschosses sorgen. Es existieren zwar keine zeitgenössischen Pläne mehr, aber aufgrund von Berichten schätzt man die Reichweite selbst früher Bliden auf etwa 300 Metern. Das Gewicht der Kugeln lag ca. bei 30 Kilogramm. Bei der Belagerung der Stadt Köln durch Erzbischof Konrad von Hochstaden 1257 trafen Geschosse der jenseits des Rheins in Deutz aufgestellten Blide ein Gebäude am Rotenberg: Die Reichweite betrug demnach 450 Meter.

Ausstellungsansicht "Kriegsschauplatz Niederösterreich" mit Blide, Foto: Gerald Lechner
Die ersten Wurfgeschütze dieser Art wurden vermutlich in China entwickelt: Die ältesten Belege stammen aus der Song-Dynastie. Man nimmt an, dass die Technik durch die Turkvölker Zentralasiens den Arabern bekannt wurde. Der erste bekannte Einsatz von Bliden erfolgte bei der Belagerung Lissabons durch die Kreuzfahrer 1147. Eine weitere wichtige Entwicklung erfolgte zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Die Länge der Wurfschlinge wurde verstellbar gemacht: So konnte man unterschiedliche Wurfweiten erzielen, ohne die Masse des Gegengewichts oder der Geschosse verändern zu müssen. Als Geschosse dienten neben Steinkugeln grob behauene Felsbrocken und Brandsätze, die in das Innere der belagerten Städte oder Burgen geschleudert wurden. Große Bliden, die mit Laufrädern betrieben wurden, konnten Steinbrocken von mehr als einer Tonne auf Entfernungen von 100 Metern werfen – so geschehen bei der Belagerung von Zypern und Zara 1346.
Bliden wurden aber auch von den Verteidigern im Inneren der Städte und Burgen aufgestellt. Das belegen die Eintragungen in diversen Rechnungsbüchern deutscher Städte. Die Bliden wurden in zerlegter Form in den Zeughäusern aufbewahrt und bei Bedarf zusammengebaut.
In den spätmittelalterlichen „Kriegsbüchern“ finden sich häufig Darstellungen von Bliden. Diese zeigen auch andere Arten von Wurfgeschossen: tote Hunde, Katzen, Esel, Rinder und Schweine, Fässer mit Urin und Fäkalien wurden in die belagerten Plätze geworfen, um so den Ausbruch von Seuchen zu begünstigen und die Verteidiger zu demoralisieren. Diese Art der Kampfführung war mit ein Grund dafür, dass noch im 16. Jahrhundert neben den schweren Pulvergeschützen weiter Bliden zum Einsatz kamen.
          
Literatur:
Volker Schmidtchen, Kriegswesen im späten Mittelalter. Weinheim 1984
 
Text: Prof. Dr. Elisabeth Vavra  
 
Die Ausstellung "Kriegsschauplatz Niederösterreich" ist noch bis 31. Juli 2016 im Landesmuseum Niederösterreich zu sehen.

30. November 2015

Räuchern

RAUCH VERBINDET SICHTBARES UND UNSICHTBARES,
MATERIELLES UND SPIRITUELLES


Gerüche wecken Erinnerungen. Schlägt man ein neues Buch auf, dann denkt man vielleicht an
Räuchern, Foto: Sonja Raab
die Märchenbücher aus der Kindheit und sofort stellt sich ein Gefühl von Nostalgie ein.  
Viele nordamerikanische und kanadische Eingeborene sagen, dass der Rauch heilig ist und die Gedanken nach oben trägt, zum „großen Geist“. Wird eine Räucherung entzündet, soll man aufpassen was man denkt. Der Rauch schafft einen heiligen Raum und Bewusstheit. Rauch wird aber auch in anderen Teilen der Welt seit jeher verwendet. So hocken sich viele Frauen aus arabischen Ländern nach der Geburt eines Kindes über eine Räucherung, breiten einen weiten Rock darüber und desinfizieren so die Geburtswunden, reinigen sich auf eine spirituelle Weise. Aber auch in Österreich ist der Rauch ein wichtiges Werkzeug, das vor allem in den Rau(c)hnächten rund um Weihnachten und Silvester eingesetzt wird. Mit Wacholderholz wurde im Stall geräuchert, damit das Vieh nicht krank wird, der Wacholder wirkt desinfizierend und reinigend. Mit dem „Weihrauchpfandl“ wanderte man betend durch Haus und Stall, um alles zu reinigen, zu schützen und um Gottes Segen zu bitten für das neue Jahr. 

Kräuter, Foto: Sonja Raab
Sommerkräuter bringen Licht in dunkle Wintertage
Wer im Sommer Kräuter sammelt und zum Trocknen aufhängt, kann im Herbst eine wunderbare Räuchermischung für dunkle Wintertage daraus machen. Kleingeschnitten und mit Weihrauch oder Kopal (Baumharz aus Südamerika) gemischt, ergibt es einen Duft, der das Licht des Sommers noch einmal zurückholt. Die übrig gebliebenen Stiele und Blätter kann man dann mit guten Wünschen ins Kaminfeuer werfen und durch den Rauchfang in die Natur zurückgeben. Jedes Kraut riecht zudem anders und hat unterschiedliche Wirkungen auf den Menschen. Manches wirkt belebend, anderes beruhigend, manche Kräuter sollen böse Geister vertreiben und werden bei Hausräucherungen eingesetzt, wenn in dem Haus jemand gestorben ist oder es sich nicht gut anfühlt. Andere Räucherungen bewirken das Gegenteil, Weihrauch soll anziehend wirken und wird auch deshalb gerne in Kirchen angewendet, um die Menschen hinein zu locken. Wer also Probleme mit Gespenstern oder Poltergeistern, hat sollte eher Beifuß - das europäische Kraut, das dem amerikanischen weißen Salbei gegenübersteht - verwenden. Wer sein Haus von allen schlechten Energien reinigen will, schließt am besten vorab alle Fenster und Türen, räuchert dann ausgiebig in allen Ecken und Winkeln mit Beifuß, Salbei und/oder Baumharz, lässt den Rauch etwa zwanzig Minuten durch das ganze Haus ziehen und öffnet danach alle Fenster, um alles raus ziehen zu lassen. Der Rauch nimmt dann alles mit. Natürlich kann dieses Ritual von Sprüchen oder Gebeten begleitet sein. Ob das nun ein „Vater unser“ ist oder ein eigens dafür erfundener Spruch wie: „Ois Schlechte geht raus, ois Guate ins Haus“ bleibt jedem selbst überlassen. Besonders zu Silvester tut es richtig gut, das alte Jahr mit einer Hausräucherung zu beenden und das neue Jahr porentief gereinigt zu beginnen.

Räuchern, Foto: Sonja Raab
Kräuter helfen uns, die Natur mit in unsere Häuser zu nehmen.
Baumharze sind zudem billig und man holt sich damit die Natur ins Haus. Es riecht nach Wald und Rinde, es erdet und verbindet mit dem „Draußen“, was in vielen isolierten Häusern heute sowieso zu kurz kommt. Man schottet sich ab von der Umwelt, fühlt sich nicht mehr verbunden, ist aber ein Teil davon. Baumharze und Kräuter helfen uns Menschen, den Kontakt zur Natur und zum Göttlichen nicht zu verlieren.
Salbei oder Beifuß zu großen Räuchersticks gebunden werden zur energetischen Reinigung von Menschen verwendet. Dazu werden die Kräuter gesammelt, noch feucht zu Stäben gebunden und dann zum Trocknen aufgehängt. So kann man sie jederzeit anzünden, damit räuchern und sie dann in einer Schale mit Sand wieder ausdämpfen. In Kanada werden Räuchersticks mit roten Fäden gebunden, nur Schamanen dürfen weiße Fäden verwenden.
Auch Federn sind zur Verteilung des Rauches, aber auch zum gleichzeitigen Abstreifen/Reinigen des Energiekörpers gerne in Verwendung. Besonders beliebt ist dabei die Adlerfeder, weil der Adler am höchsten fliegt und somit dem großen Geist am nächsten kommt. In Nordamerika sind Adlerfedern so heilig, dass ein Eingeborener der ein Tanzkostüm mit Adlerfedern herstellt sehr darauf achten muss, keine Feder zu Boden fallen zu lassen. Das gilt als höchst respektlos und wird bestraft, indem die Person ein Jahr lang nicht an PowWows (indiansichen Tanzfesten) teilnehmen darf.   

Text: Sonja Raab

Räuchern, Foto: photos.com,
David Lovere

Weitere Blogbeiträge zum Thema finden Sie hier:



22. Oktober 2015

ZEIT KUNST NIEDERÖSTERREICH St. Pölten

CONSTANZE RUHM. RE: REHEARSALS (NO SUCH THING AS REPETITION)

26/09/2015 – 24/01/2016


Blick in die Ausstellung
© Foto: Christoph Fuchs
Mit der Ausstellung "CONSTANZE RUHM. RE: REHEARSALS (NO SUCH THING AS REPETITION)", die am 25. September 2015 eröffnet wurde und in der Shedhalle St. Pölten bis 24. Jänner 2016 zu sehen sein wird, präsentiert sich die Zeit Kunst Niederösterreich in neuem Erscheinungsbild. Betritt der Besucher den ersten Raum der Ausstellung, so umfängt ihn das Dunkel eines Projektionsraumes, in dem gleich beim Eingang ein Ausstellungsplan Orientierung bietet. Auf diesem Plan überlagern einander zwei 16mm-Filmspulen und weisen radial in den Raum zu den einzelnen Stationen des Schaffens der Künstlerin. Die Farbe Gelb, die sowohl Plan als auch Ausstellungsarchitektur durchzieht, erinnert an den gelben Umschlag der Cahiers du Cinéma der 1950er Jahre. Somit ist schon zu Beginn der Ausstellung auf die analoge Filmwelt verwiesen, die Constanze Ruhm mit der digitalen Technologie kombiniert. Constanze Ruhm wurde 1965 in Wien geboren und lebt als Künstlerin, Filmemacherin und Autorin in Wien und Berlin. Seit 2006 hat sie eine Professur für Kunst und Medien an der Akademie der bildenden Künste in Wien.

Blick in die Ausstellung
© Foto: Christoph Fuchs

Die von Alexandra Schantl, der künstlerischen Leiterin der Zeit Kunst Niederösterreich, kuratierte Schau umfasst Arbeiten der Künstlerin von 1998 bis heute. Die frühesten Arbeiten finden sich dabei im hinteren Teil der Shedhalle. Im Werk "APARTMENT" aus dem Jahr 1998 handelt es sich um die Computeranimation eines Raumes, in dem jene Szene aus Jean-Luc Godards Film "Le mépris" spielt, in der Brigitte Bardot und Michel Piccoli ihre Beziehungsprobleme vehement diskutieren. Constanze Ruhm zeigt diesen Raum als virtuelles, digital produziertes Szenario einer leeren Architektur, in der weder Schauspieler noch Einrichtungsgegenstände zu sehen sind. Stattdessen wird der Raum aus der Bewegungsperspektive von Brigitte Bardot erfasst. Die Augen des Betrachters sind also nicht auf die Schauspielerin gerichtet, sondern sehen den Raum durch ihre Augen. Zugleich wird der männliche Blick des Regisseurs durch den weiblichen Blick der Schauspielerin ersetzt.
 


Filmplakat X CHARACTERS /
RE(hers)AL, 2003/4
© Foto: Noshe, Grafik: Dorothea Brunialti
Diese Idee der Selbstermächtigung der Schauspielerin wird im Werk "X CHARACTERS / REHEARSAL" aus dem Jahr 2004 weiter verfolgt, in dem Constanze Ruhm ikonische Frauenfiguren des Films wie beispielsweise Laura aus "The Eyes of Laura Mars" von Irvin Kershner aus dem Jahr 1978 ihre eigene Geschichte mit zeitgenössischen Darstellerinnen jenseits und auch gegen die Vorgaben der männlichen Regisseure erzählen lässt und das den Beginn einer ganzen Werkserie darstellt. Hier wird auch die Bedeutung des Titels der Ausstellung klar: RE: REHEARSAL (NO SUCH THING AS REPETITION). RE bezieht sich auf die Reply-Funktion der neuen Medien: Die Charaktere entwickeln ihr Script im Chatroom, REHEARSAL steht für die schauspielerische Probe und NO SUCH THING AS REPETITION bezieht sich auf einen Ausspruch der amerikanischen Schriftstellerin und Kunstsammlerin Getrude Stein: "There is no such thing as repetition." Man erzählt nie zweimal dieselbe Geschichte.

Um genau dieses Geschichtenerzählen geht es auch in "X NANA / SUBROUTINE" aus dem Jahr 2004, das sich auf Jean-Luc Godards 1962 gedrehten Film "Vivre sa vie" bezieht. Während Godards Nana aufgrund von Geldnot in die Prostitution gerät und schließlich sogar ermordet wird, gewinnt Constanze Ruhms Nana Macht über ihr Schicksal und wehrt sich gegen das ihr vorbestimmte Ende. Hier arbeitet die Künstlerin auch mit Farbfotografien der Originalschauplätze aus Godards Film, einmal durch die Augen des Regisseurs und dann wieder durch die Augen der Schauspielerin gesehen. Nicht zuletzt durch diese Fotografien erhält Constanze Ruhms Werk "X NANA / SUBROUTINE" den Charakter einer Installation.
Filmplakat X NaNa / Subroutine: The Difficulty of Being, 2005
© Grafik: Dorothea Brunialti
Die Ausstellung endet mit dem jüngsten Werk der Künstlerin "PANORAMIS PARAMOUNT PARANORMAL", einer Zusammenarbeit mit dem französischen Regisseur Emilien Awada aus dem Jahr 2015. Diese Installation beschäftigt sich mit den 1913 am Stadtrand von Paris gegründeten Filmstudios von Saint-Maurice, die, nachdem sie in den Jahren 1930-1936 von der amerikanischen Produktionsfirma Paramount geleitet wurden, 1971 einem Großbrand zum Opfer fielen. Die daraufhin an dieser Stelle errichtete mehrteilige Wohnhausanlage trägt den Namen Le Panoramis. PARANORMAL bezieht sich auf ein Casting, das Teil der Installation ist und in dem Schauspieler für die Rolle eines Geistes vorsprechen. Das Casting als solches wiederum verhandelt Fragen von Machtverhältnissen, Inszenierung und Selbstermächtigung.
Blick in die Ausstellung © Foto: Christoph Fuchs
Nimmt sich der/die Besucher/in der Ausstellung genügend Zeit, um in die Arbeiten Constanze Ruhms hineinzusehen und hineinzuhören, so erschließt sich ihm die philosophische Tiefe eines künstlerischen Werkes an der spannenden Schnittstelle zwischen bildender Kunst und Filmkunst.

Text: MMag. Ursula Düriegl