CONSTANZE RUHM. RE: REHEARSALS (NO SUCH THING AS REPETITION)
26/09/2015 –
24/01/2016
Blick in die Ausstellung © Foto: Christoph Fuchs |
Blick in die Ausstellung © Foto: Christoph Fuchs |
Die von Alexandra Schantl, der künstlerischen Leiterin der Zeit Kunst Niederösterreich, kuratierte Schau umfasst Arbeiten der Künstlerin von 1998 bis heute. Die frühesten Arbeiten finden sich dabei im hinteren Teil der Shedhalle. Im Werk "APARTMENT" aus dem Jahr 1998 handelt es sich um die Computeranimation eines Raumes, in dem jene Szene aus Jean-Luc Godards Film "Le mépris" spielt, in der Brigitte Bardot und Michel Piccoli ihre Beziehungsprobleme vehement diskutieren. Constanze Ruhm zeigt diesen Raum als virtuelles, digital produziertes Szenario einer leeren Architektur, in der weder Schauspieler noch Einrichtungsgegenstände zu sehen sind. Stattdessen wird der Raum aus der Bewegungsperspektive von Brigitte Bardot erfasst. Die Augen des Betrachters sind also nicht auf die Schauspielerin gerichtet, sondern sehen den Raum durch ihre Augen. Zugleich wird der männliche Blick des Regisseurs durch den weiblichen Blick der Schauspielerin ersetzt.
Filmplakat X CHARACTERS /
RE(hers)AL, 2003/4
© Foto: Noshe, Grafik:
Dorothea Brunialti
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Um genau dieses Geschichtenerzählen geht es auch in "X NANA / SUBROUTINE" aus dem Jahr 2004, das sich auf Jean-Luc Godards 1962 gedrehten Film "Vivre sa vie" bezieht. Während Godards Nana aufgrund von Geldnot in die Prostitution gerät und schließlich sogar ermordet wird, gewinnt Constanze Ruhms Nana Macht über ihr Schicksal und wehrt sich gegen das ihr vorbestimmte Ende. Hier arbeitet die Künstlerin auch mit Farbfotografien der Originalschauplätze aus Godards Film, einmal durch die Augen des Regisseurs und dann wieder durch die Augen der Schauspielerin gesehen. Nicht zuletzt durch diese Fotografien erhält Constanze Ruhms Werk "X NANA / SUBROUTINE" den Charakter einer Installation.
Filmplakat X NaNa / Subroutine: The Difficulty of Being, 2005 © Grafik: Dorothea Brunialti |
Blick in die Ausstellung © Foto: Christoph Fuchs |
Text: MMag. Ursula Düriegl
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