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Als scheuer Bewohner unseres Bundeslandes ist die Wildkatze im Landesmuseum im Naturbereich als Präparat zu sehen. Wer die lebenden Tiere sehen möchte, fährt am besten in den Nationalpark Thayatal in Hardegg knapp 100 km nördlich von St. Pölten.
Schon im Oktober 2011 war die Wildkatze, als "Nebendarstellerin" des Luchs-Beitrages Thema des Blogs. Aus aktuellem Anlass widmen wir uns jetzt nochmals dem Thema.
Als scheuer Bewohner unseres Bundeslandes ist die Wildkatze im Landesmuseum im Naturbereich als Präparat zu sehen. Wer die lebenden Tiere sehen möchte, fährt am besten in den Nationalpark Thayatal in Hardegg knapp 100 km nördlich von St. Pölten.
Schon im Oktober 2011 war die Wildkatze, als "Nebendarstellerin" des Luchs-Beitrages Thema des Blogs. Aus aktuellem Anlass widmen wir uns jetzt nochmals dem Thema.
Wildkatzensommer im Nationalpark Thayatal
Wildkatzen Diego und Carla © Nationalpark Thayatal |
Wie bereits im letzten Jahr steht auch
heuer im Sommer das Besucherangebot im Nationalpark Thayatal ganz im Zeichen
der Wildkatze. Im Veranstaltungssaal präsentiert eine Sonderausstellung die
Erfolge der Wildkatzenforschung im Thayatal und informiert über die
erstaunliche Biologie der scheuen Waldbewohnerin, die in Österreich bisher als
ausgestorben oder verschollen galt.
Die Präsentation wurde auf die
Räumlichkeiten der Naturforscherwerkstätte ausgedehnt und durch weitere Spiel-
und Wissensstationen für Kinder erweitert. Gleich beim Eingang werden die
Kinder von einem 2,5 Meter hohen Elch begrüßt. Gemeinsam mit Wildkatze, Luchs
und anderen Waldbewohnern macht er darauf aufmerksam, dass auch Wildtiere für
ihre Wanderungen Wegverbindungen brauchen. Bei der nächsten Autobahn oder im
intensiv genutzten Agrarland gibt es für diese Arten leider kein Weiterkommen!
Die Wildkatzen-Mitarbeiter haben großen
Wert auf die anschauliche Gestaltung der Ausstellung gelegt. Zahlreiche Objekte
informieren über Biologie, Erforschung mittels Baldrianstöcken, genetische
Nachweise, Sichtungen, frühere Bejagung und Ausrottung und aktuelle
Schutzmaßnahmen. Wer ausführliche Informationen schätzt, findet bei den
Infotafeln nahezu alle Fragen beantwortet.
Wildkatzen-Sommer-Ausstellung © Nationalpark Thayatal |
Am stärksten begeistern jedoch die „echten“
Wildkatzen die Besucher. Direkt von den Fenstern der Ausstellung und des Foyers
blickt man ins Wildkatzengehege und kann die darin befindlichen Zootiere
beobachten. Frieda und Carlo sind bereits seit Mai 2011 im
Thayatal. Obwohl sie immer einen gewissen Respektabstand wahren, sind sich die
Beiden doch im Jänner dieses Jahres näher gekommen. Nun tummeln sich bereits
vier Katzen im Gehege. Die beiden Jungkatzen Diego und Carla sind
unternehmungslustig , sehr verspielt und immer hungrig.
Wildkatzen-AUSSTELLUNG
im Nationalpark Thayatal
Im Juli und August 2012 bis 2. September 2012: Täglich von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Die Fütterung der Wildkatzen findet täglich
um 15.30 Uhr statt (Dauer: 25 min).
Die „Taufe“ der jungen Wildkatzen
Die
Freude im Nationalparkhaus war groß, als Wildkatze Frieda vor drei Monaten das erste Mal
mit ihren beiden Jungkatzen im Gehege erschien. Sofort nachdem die frohe
Botschaft über den Wildkatzennachwuchs der Öffentlichkeit kundgetan wurde,
langten erste Vorschläge zur Benennung der beiden Jungtiere ein.
Die
Wildkatzenverantwortlichen Christian Übl und Birgit Gruber entschlossen sich,
einen Wettbewerb zur Namensnennung zu starten. Die große Resonanz hat die
Nationalparkmitarbeiter allerdings überrascht. Mittels E-Mail, über die
Wildkatzenseite im Facebook und durch Nennungen im Gästebuch wurden über 250
Namensvorschläge gemacht. Die Vorschläge reichten von gefälligen Namen wie Filou, Leo und Susi bis zu eher ungewöhnlichen Varianten wie Gismoo, Tiki, Kori, Fionn und Freya. Eine Jury erstellte eine Vorauswahl und
wählte schließlich im Rahmen eines Bewertungsverfahrens die neuen Namen aus.
Wildkatze © Nationalpark Thayatal |
Im
Rahmen der Eröffnung des neuen Themenweges lüftete Nationalparkdirektor Robert
Brunner das Geheimnis um die Benennung und verkündete die Namen der beiden
„Täuflinge“. Die beiden Wildkatzen heißen ab nun Carla und Diego.
Der
Name Diego stammt vom oberösterreichischen
Naturfotografen Josef Limberger und ist eine Anspielung auf Diego Rivera, den
Mann von Frida Kahlo. Der Name Carla nimmt Bezug auf Carlo, den Vater der
Jungkatzen.
Die beiden Jungkatzen haben in den letzten Wochen
ordentlich an Größe zugelegt. Bei der täglichen Fütterung warten sie nicht mehr
die Zuteilungen ihrer Mutter ab, sondern schnappen sich bereits selbst die
Nahrungsstücke. Bis im Herbst werden sie zu großen und kräftigen Tieren
heranwachsen. Wie bei den Wildkatzen in freier Natur heißt es dann aber
Abschied nehmen. Carla und Diego werden an andere
Zooeinrichtung weiter gegeben. Bis dahin kann man sie täglich im
Nationalparkhaus besichtigen, die Fütterungen finden jeweils um 15.30 Uhr statt.
Willkommen am Wildkatzenwanderweg!
Wildkatze © Nationalpark Thayatal |
So auch am 1. Juli, als im Nationalpark Thayatal ein neuer Wildkatzenwanderweg eröffnet wurde. Nach der Taufe der jungen Gehege-Wildkatzen Diego und Clara und dem offiziellen Start der Wildkatzen-Sommerausstellung schritten Nationalparkdirektor Robert Brunner und NR Abg. Bgm. Heribert Donnerbauer zur Eröffnung des neuen Themenweges.
Bei der Gestaltung haben sich die Projektmitarbeiter Christian Übl und Birgit Gruber vom verborgenen Leben der scheuen Waldbewohnerin inspirieren lassen. Entlang des Weges verbergen sich elf Wildkatzen-Silhouetten in ihrer natürlichen Umgebung. Diese gilt es aufzuspüren! Das Auffinden ist nicht immer einfach. So wie die echten Wildkatzen sind einige im dichten Gebüsch, in Felsnischen oder auch auf Bäumen versteckt.
Die Wildkatzensilhouetten und Infostelen sind aus rostigem Eisen gefertigt. So wie die Natur im Nationalpark unterliegt auch dieser Werkstoff der Veränderung durch die Einwirkung von Wasser und Temperatur. Natürliche Prozesse gestalten das Aussehen der Oberfläche und zeugen von der „Lebendigkeit“ des Materials. So fügen sich die Infoelemente harmonisch in die natürliche Umgebung des Nationalparks ein.
Kleine Hinweistafeln erleichtern das Suchen und bieten interessante Hintergrundinformationen zur Biologie und zur aktuellen Situation in Österreich. Die Einsiedlerwiese am Ende des 2,3 km langen Wanderweges lädt zum Ausrasten am Thayaufer ein. Bewegungshungrige Kinder können hier einen Schleichparcours ausprobieren und testen, ob sie beim Klettern genauso geschickt wie eine Wildkatze sind.
Der Wildkatzenwanderweg spricht Erwachsene und Kinder gleichermaßen an. Die Erstbegehung hat allerdings gezeigt, dass Kinder beim Suchen und Finden oft die Nase vorne haben!
Der Wildkatzenwanderweg wurde im Rahmen des Projektes Biotopvernetzung – Netze des Lebens“ gemeinsam mit Projektpartnern des Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) geplant und mit Unterstützung des Finanzierungsinstruments LIFE der Europäischen Union finanziert.
Text: Nationalpark Thayatal