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Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten, Niederösterreich, Austria
Seit 2011 gibt es den Museumsblog. Bis 31. Juli 2016 waren es Themen, die im Zusammenhang mit den drei Kernbereichen des Landesmuseum Niederösterreich (Geschichte - Kunst - Natur) standen. Mit 1. August 2016 wird das Landesmuseum zum Museum Niederösterreich und somit ist der Museumsblog unter neuer Adresse zu finden: www.museumnoe.at/de/das-museum/blog

28. September 2015

Künstlerprojekt „Garten 2002“

Die frisch befüllten, bunten Kübel im Jahr 2002

Knapp 2.000 bunte Kübel mit Erde gefüllt, was wird denn das?

 

Diese Frage konnte man sich im Jahr 2002 stellen, als das Künstlerpaar Lois und Franziska Weinberger ihr Projekt „Garten 2002“ im St. Pöltner Regierungsviertel, genauer gesagt im Museumsgarten zwischen dem Landesmuseum Niederösterreich und dem Niederösterreichischen Landesstudio des ORF, startete.




Vor mittlerweile 15 Jahren glänzten hier Kübel in bunten Farben, die in die Kübel gefüllte Erde sah frisch und gepflegt aus und die Betoneinfassung wirkte noch unberührt. Heute sind die Farben verblasst und kaum noch zu erkennen, die Kübel sind zum Teil schon zerbrochen, die Betoneinfassung ist verwittert und von der Erde ist nicht mehr viel zu sehen. Eigentlich sind auch die Kübel aus etwas Entfernung kaum mehr zu erkennen, vielmehr sieht man jetzt eine eingefasste, bewachsene Fläche, die aussieht wie ein Baugrund, der seit Jahren nicht bebaut wurde. Das Projekt hat sich verändert, statt nackter Erde sind jetzt auch Pflanzen in den Kübeln. Diese wurden aber nicht ausgesät oder eingepflanzt, sondern es sind nur jene Pflanzen, deren Samen vom Wind oder von Tieren hierher gebracht wurden. Diese sind typische Ruderalpflanzen wie Schafgarbe, Hornklee, Löwenzahn, Hartriegel, Salweide, Hundsrose, Wilde Karotte, Spitzwegerich, Holunder, Lichtnelken, Potentilla, verschiedenste Gräser und viele andere.

Vergleich: das Kunstwerk im August 2003 (links) und nun im August 2015 (rechts)


Interpretation des Kunstwerkes


Das Kunstwerk soll an das erinnern, was vor dem Bau des Regierungsviertels an diesem Ort war. Denn weite Teile des heute verbauten Gebietes an der Traisen wurden früher von diesen sogenannten Ruderalpflanzen besiedelt. Mit ihrem Kunstwerk bringen Lois und Franziska Weinberger die damalige Vegetation wieder in das Viertel aus Beton zurück und geben der Vielfalt der Natur– wenn auch nur kleinräumig – wieder einen Platz zwischen Beton und Asphalt.

Ansicht im Juni 2005 am linken Fotos vs. August 2015 am rechten Foto
 
Das Prozesshafte ist die Intention und der Hauptbestandteil der Arbeit des Künstlerpaares Lois und Franziska Weinberger. Das Aufzeigen des Vergänglichen und das daraus neu Entstehende spiegelt dieses Projekt wider. Nicht das momentane Bild, die Kübel wie sie jetzt aussehen und die Pflanzen, die im Moment wachsen, sondern die Veränderung, der Prozess von Vergänglichkeit, Neuentstehung und Weiterentwicklung ist das eigentliche Kunstwerk. Die Arbeit mit der Natur macht das Kunstwerk lebendig und wie die Natur steht es in ständiger Veränderung.

Oben: Foto aus dem Jahr 2010
Unten: August 2015
Auch der Titel des Kunstwerks „Garten 2002“ wirft zahlreiche Fragen auf. Als Garten im herkömmlichen Sinn bzw. aus der Sicht von Landschaftsarchitekten und Landschaftsplanern kann das Kunstwerk jedenfalls nicht bezeichnet werden. Denn dieser Garten bietet nicht nur Platz für die schönen Gartenpflanzen, die wir in unseren Gärten anpflanzen oder aussäen, sondern gibt allen Pflanzen Platz – ohne Definition von schönen oder unschönen Pflanzen. Die Natur erobert sich diesen Garten zurück, wie sie es auch in unseren Gärten macht, wenn sie verlassen oder nicht mehr gepflegt werden. Leider sind solche Ruderal-Gärten nur noch selten anzutreffen und häufig würden wir diese nicht einmal als Garten bezeichnen.

Detailansicht der Kübel im August 2015













Text: Claudia Wagner-Wallner, gekürzt von Claudia Hauer
Fotos: Weinberger, Lackinger, Hauer © Landesmuseum Niederösterreich
 

25. September 2015

Apfel - das Universal-Obst

Wissenschaftlicher Name: Malus domestica. Die Äpfel (Malus) bilden eine Pflanzengattung der Kernobstgewächse (Pyrinae) aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Gattung umfasst an die 50 Arten laubwerfender Bäume und Sträucher aus Wäldern und Dickichten allüberall auf der Welt, aus denen auch eine große Anzahl an oft schwer unterscheidbaren Hybriden hervorgegangen ist.


Foto: thinkstock
Äpfel gibt es in unseren Breiten in mehr als 1.000 Sorten, unter tausenden Namen, mit vielen Geschmacksnuancen: Von der Ananasrenette bis zur Zitzenrenette, vom sommerlichen Klarapfel, der schnell verzehrt werden will, bis zum Winterkalvill, der erst ab Dezember genießbar ist, vom saftig-würzigen Steirischen Maschansker bis zur birnen-weichen Sommerparmäne — Apferl gibt es unglaublich viele verschiedene. Zumindest theoretisch. Denn in unserer normierten Welt finden sich in den Supermärkten hauptsächlich drei Sorten: Golden Delicious, Jonagold, Red Delicious, 0/815-Züchtungen mit wenig Eigengeschmack aber hohem Ertrag.
Es gibt jetzt zahlreiche regionale Aktivitäten, die die alten Apfelsorten vorm Aussterben bewahren wollen, zum Beispiel die „Arche Noah". Auch im Naturgarten des Landesmuseum wachsen alte Apfelsorten, etwa der Berner Rosenapfel.

Alte Vielfalt

Der Apfelbaum ist der einzige Obstbaum, der von den Germanen schon in vorrömischer Zeit kultiviert wurde, und zwar in mehreren Sorten. Schon die Steinzeitmenschen schätzten einen herzhaften Biss in einen saftigen Apfel und trockneten die reifen Früchte auch als Wintervorrat. Das wird von neolithischen Funden bewiesen und dadurch, dass sich das germanische „apful" als angestammter Name behauptete, auch nachdem die Römer ihren „malus", als ihren Kulturapfel, in den ersten Jahrhunderten nach Christus in unsere Gegend importiert hatten.

Der Apfelbaum lebt in allen Kulturen

Foto: thinkstock
Der Apfelbaum ist in den unterschiedlichsten Kulturen eng mit den Vorstellungen von einer besseren Welt verbunden. In allen eurasischen Kulturen gilt er als Symbol von Liebe, Fruchtbarkeit und Reichtum, in der jüdischen Kabbala ist er der Baum des Lebens, In der griechischen Mythologie wird von den goldenen Äpfeln der Hesperiden erzählt, die ewiges Leben gewähren sollen, und der „Zankapfel" führt letztendlich zum Trojanischen Krieg. Im mitteleuropäischen Kaisertum war der Apfel Symbol von Besitzanspruch und Verfügungsgewalt.
Was mit Adam und Eva passiert ist, als sie eine Frucht vom Baum der Erkenntnis naschten erzählt die Bibel. Seither ist der Apfel auch Symbol für die verlorene Unschuld des Menschen und auch für ewiges Leben und die Liebe. So spielen Äpfel in zahlreichen Märchen eine Rolle, etwa bei „Schneewittchen" und „Frau Holle" und die Literatur bedient sich ebenfalls des fruchtigen Symbols: Goethes „Faust" schwärmt in der Walpurgisnacht von „Äpfelchen", die er begehrt — und er meint damit nicht die, die am Baum wachsen. Das bekannte Sprichwort „An apple a day keeps the doctor away" verheißt ewiges Leben. Zumindest helfen Äpfel beim „gesünder leben", das ist bewiesen.

Warum Äpfel gesund sind

Äpfel sind Multi-Talente für unsere Gesundheit. Sie können das Risiko von Schlaganfällen senken, schützen vor Herz-Kreislauferkrankungen und stärken mit Vitaminen das Immunsystem. Eine amerikanische Studie an der Florida State University beweist, dass Apfelessen den Cholesterinwert senkt und damit Arterienverkalkungen vorbeugt, die wiederum Auslöser von Schlaganfällen und Herzinfarkten sein können. Außerdem soll der Apfel-eigene antioxidative Wirkstoff Quercetin Entzündungen hemmen. Der Ballaststoff Pektin hat nicht nur sättigende, sondern auch entgiftende Eigenschaften und normalisiert die Darmbewegung, weswegen geriebene Äpfel ein altes Hausmittel gegen Durchfall sind.
Gegen Nervosität hilft Apfeltee, und ein Apfel vor dem Schlafengehen ist gut gegen Schlafstörungen — und ersetzt fast die Zahnbürste: Mit seinen Fruchtsäuren und Ballaststoffen hat der Apfel einen stark reinigenden Effekt auf die Zähne und funktioniert genauso gut wie ein Kaugummi.
Der Apfel punktet mit über 30 Mineralstoffen und Spurenelementen, auch Kalium, das den Wasserhaushalt reguliert, und Eisen.
Foto: thinkstock
Die Vitamine, etwa Vitamin C, A, B1, B2, B6 und E, sitzen vor allem in der Schale, und sogar das Kerngehäuse des Apfels ist wertvoll: Es enthält Jod.

Warum nicht alle Äpfel für alle gesund sind

Immer mehr Menschen reagieren allergisch auf den Genuss von Äpfeln, bekommen Juckreiz in Mund und Rachen, geschwollene Lippen, können nicht richtig schlucken. Vor allem Neuzüchtungen wie Jonagold und Granny Smith bereiten Apfelallergikern Probleme. Bei diesen Sorten wurden einige Gene der Äpfel verändert, um besseren Geschmack und schöneres Aussehen zu erzielen. Die Proteine im Obst haben dabei eine andere Struktur angenommen, auf diese reagieren die Menschen dann überempfindlich. Die Proteine in alten Apfelsorten wie Boskop, Gravensteiner, Goldparmäne oder Renetten gelten im Gegensatz dazu als für Allergiker verträglich.
Auch beim Erhitzen oder Reiben eines Apfels werden die Allergene zerstört, daher sind Apfelmus und Apfelstrudel für Allergiker nicht tabu.

Äpfel schmecken zu jeder Jahreszeit und zu jeder Tageszeit

Sommeräpfel wie Klaräpfel und Gravensteiner reifen im Juli und August und eignen sich nicht zum Lagern.
Bei Herbstäpfeln wie Renetten oder Alkmenen fallen die Genussreife und die Pflückreife zusammen - von September bis November kann man in die aromatischen Früchte beißen oder sie weiter verarbeiten.
Winteräpfel wie Boskop werden im Herbst geerntet, sind aber erst nach einer gewissen Lagerzeit genussreif und voll aromatisch.
Äpfel sollten übrigens immer allein gelagert werden: Sie produzieren beim Nachreifen Ethylen. Gemüse ist empfindlich dagegen, Obst reift und fault schneller, wenn es mit Ethylen in Berührung kommt.
Äpfel sind nicht nur kulinarische Alleskönner, die das ganze Jahr unseren Speiseplan bereichern, sie schmecken auch zu jeder Tageszeit.
Zum Frühstück gibt’s Haferflockenmüsli mit Äpfeln, Nüssen und Honig.
Mittags schmeckt dann ein Fenchel-Apfel-Risotto mit Parmesan, oder Ziegenkäse auf Apfel: Etwas Butter mit einem Dotter cremig rühren, geröstete Pinienkerne, Brösel, Salz und Pfeffer untermischen, halbierte feste Ziegenkäse mit der Masse bestreichen, im Rohr goldgelb backen und auf karamellisierten Apfelscheiben anrichten.
Am Abend gibt’s dann eine Käseplatte mit Apfelchutney: Geraspelte Äpfel, gewürfelte Paradeiser und Zwiebel, etwas Ingwer, Nelken, Chili mit Rosinen, Zucker Apfelessig und Salz einkochen lassen.
Und zum Knabbern beim Fernseh-Abend eignen sich getrocknete Apfelspalten hervorragend.

Text: Beate Steiner
www.arche-noah.at
www.gesundheit.de
www.welt.de
www.biologie-schule.de
mittelalter.wiki

17. September 2015

#22 Zur Ader gelassen …

Bis ins 19. Jahrhundert hinein galt Aderlass als das Allerheilmittel: Man wendete ihn bei jedem erdenklichen Krankheitsfall an. Grund dafür war die bis ins 19. Jahrhundert hinein in der Medizin dominierende Viersäftelehre. Die bereits in der Antike entwickelte Theorie erklärte die Körpervorgänge durch das Zusammenspiel der vier Kardinalsäfte des Körpers – Blut, schwarze und gelbe Galle, Schleim. Geraten diese Körpersäfte aus dem Gleichgewicht, entstehen Krankheiten. Um die Krankheit zu bekämpfen, muss das Gleichgewicht zwischen den Säften wieder hergestellt werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Blut, das seit Galenos (geb. 129 oder 131 in Pergamon, gest. um 199, 201 oder 215 in Rom) als der dominante Saft galt, den man daher besonders kontrollieren musste.
Der Aderlass beim Barbier Holland, Mitte 18. Jh.
Wien, Privatbesitz
Aderlass galt auch als probates Mittel zur Erhaltung der Gesundheit; er war fixer Bestandteil der „Frühjahrskuren“,  bei Epidemien wurde er zur Steigerung der Abwehrkräfte eingesetzt. Selbst in den Klöstern war der Aderlass Teil des streng reglementierten Jahresablaufs: Einige der für das Mittelalter überlieferten Klosterregeln schränken die Zahl der Aderlässe pro Jahr auf vier bis sechs ein. Quellenuntersuchungen zeigen, dass es sich hier um eine Norm handelte, die in der Praxis unterschritten wurde: So unterzog man sich etwa im Stift Klosterneuburg während des Mittelalters nur zwei- bis dreimal im Jahr dieser Prophylaxe.

Aderlassmann Hans von Gersdorff,
Feldbuch der Wundartzney, 1517

Die medizinischen Lehrbücher liefern genaue Angaben darüber, an welcher Stelle des Körpers zur Ader gelassen werden sollte. Man stellte Beziehungen zwischen Adern und den jeweiligen Körperteilen her: Bei Gicht empfahl man z. B. die Vena basilica und die Vena saphena magna an beiden Füßen, bei Wassersucht die „Leberader“ des rechten Armes usw. Beim Aderlassen sollte man die Konstitution und das Alter des Kranken berücksichtigen. Weiter war es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu wählen: Tage das Voll- und Neumondes sollte man meiden, so der deutsche Wundarzt Hans von Gersdorff (geb. um 1455, gest. 1529). Die besten Tage im Jahr waren zu Martin, Blasius, Philippus und Bartholomäus. Im Frühling und Sommer sollte man Adern auf der rechten Seite, im Herbst und Winter auf der linken Seite wählen. An bestimmten Tagen sollte man keinesfalls zur Ader lassen: Hans von Gersdorff führte dreizehn solcher Tage an; wurde man an diesen zur Ader gelassen, so führte dies zum Tod oder zumindest zu schwerer Krankheit. Auch die Sternzeichen hatten Einfluss auf den menschlichen Körper und seine Erkrankungen: das Sternzeichen des Widders war gefährlich für das Haupt, der Stier für Augen, Hals und Gurgel, die Zwillinge für Schultern und Hände, der Krebs für Brust und Lunge, der Löwe für den Magen, die Jungfrau für die Leber, die Eingeweide und den Bauch, die Waage für die Nieren und die Blase, der Skorpion für die „heimlichen Glieder“ usw. Solche Angaben waren auch fixer Bestandteil der seit Erfindung des Buchdrucks in großer Zahl erscheinenden Kalender; manche Druckereien brachten eigene „Aderlasskalender“ oder sog. „Aderlassmännlein“ auf den Markt.

Der bereits bekannte Kardinal Ernst Adalbert von Harrach bevorzugte für den vorbeugenden Aderlass die Monate Mai und Juni: „Der cardinal hatt heint sein früelings aderlaß verrichtet, und ist Gott lob gar woll abgangen, …“ (Pfütsch, S. 36). Der Aderlass war für den Kardinal ein wichtiges Mittel der Vorbeugung, aber nicht nur für ihn. Zum 7. Mai 1645 vermerkte er in seinen Tagzetteln: „Es gehet jetzundt das purgiren und aderlaßen haufenweiß nach der rey herumb, und ist woll vonnöten das sich die leüth zeitlich vorsehen damit sie nicht khranckh werden, dan man stirbt jetzt gar zu geschwindt dahin, wie dan heint der jung von Khuefstain an einer hizigen khranckheit auch darauf gangen ist …“ (Ebd.).

Aderlassschnepper, Museum Retz im Bürgerspital
Foto: Peter Boettcher
Fühlte man sich nicht wohl, befürchtete man den Ausbruch einer Krankheit, so setzte man den Aderlass ein in der Hoffnung, die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen; so berichtet der Kardinal: „Herr Ott Fridrich hatt wider nicht guetts geschlafen. Heint frühe darauf, weill es ihme neülich sowoll bekhommen, hatt man ihme wider auf den füeßen ader gelaßen, doch wenig linderung gespühret, weill ihm umb 4 der schmerzen wider so starckh angetastet, das er darüber ohnmächtig worden, bei allem deme bleibet die pulß unndt der harm immerzue schier auf den formb wie ihn ein gesunder haben khan: Also das wier unß nicht darein zurichten wißen…“ (Pfütsch, S. 37).
Vorgenommen wurde der Aderlass vom Bader oder vom Arzt. Im Gegensatz zum Schröpfen, dem man sich meist in der Badstube unterzog, kam beim Aderlass der Bader oder Arzt in das Privathaus. Er brachte die notwendigen Instrumente mit: eine Binde, zum Stauen des Blutes; den Schnepper oder ein Messerchen zum Anritzen der Vene; ein Becken, zum Auffangen und Messen des abgezapften Blutes etc. Die Angaben, über die Menge des abgegebenen Blutes variieren in den Quellen stark: man erwähnt kleine Mengen wie „sechs Eßlöffel vol bluts“, aber auch ein Quart, ca. 1,5 Liter. Der Patient/die Patientin zog sich für die Therapie in einen ruhigen, abgedunkelten, nur mit Kerzen erhellten  Raum zurück. Im Anschluss an die Prozedur, die bisweilen auch zu Ohnmachtsanfällen führte, verabreichte man dem Patienten/der Patientin eine Mahlzeit zur Stärkung. Handelte es sich um einen prophylaktischen Aderlass, so wurden oft auch kleinere Gaben – als Trost oder aus Bewunderung?– geschenkt.

Kardinal Ernst Adalbert von Harrach überreichte etwa bei einer Einladung zu einem Aderlass-Mahl den Patienten geschliffene Gläser: „Der obriste burggraf und graf von Wirmb seint heint frühe aderlaßer gewesen, der cardinall und herr Carll von Scherfenberg haben ihnen darzue beim eßen gesellschaft gelaistet, und hatt der cardinal einem jeden auß ihnen ein geschnittenes glaß in die aderlaß geschenkhet, deß burgrafen seines mit blüemblein gezieret, und deßen von Wirmb seines mitt alcorzas und dergleichen süeßen wahren, der er gern ißet, umbleget…“(Pfütsch, S. 38).
Aderlassschnepper Museum Retz im Bürgerspital
Foto: Peter Böttcher

Die Quellen zeigen auch deutlich, dass der vorbeugende Aderlass in der frühen Neuzeit ein gesellschaftliches Ereignis darstellte; wie heute bei „Botox-Partys“ versammelten sich mehrere Personen – Frauen und Männer – in einem Privathaushalt, um den Aderlass zu praktizieren: „Wier haben heint 3 aderlaßer im Hauß gehabt, den cardinall, die herzogin, und die freylle Christina, und hatt jedes seinen besonderen balbierer gebraucht, welche ihr ambt alle gar woll verrichtet...“ (Pfütsch, S. 38).  


Quellen:
Robert Jütte, Ärzte, Heiler und Patienten. Medizinischer Alltag in der frühen Neuzeit. München-Zürich 1991.
Robert Jütte, Norm und Praxis in der ‚medikalen Kultur‘ des Mittelalters und der frühen Neuzeit am Beispiel des Aderlasses, in: Norm und Praxis im Alltag des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Wien 1997, S. 97-106.
Pierre Pfütsch, Aderlass, Purgation und Maulbeersaft. Gesundheit und Krankheit bei Ernst Adalbert von Harrach (1598¬–1667) (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 57). Innsbruck-Wien-Bozen 2013. 

Text: Prof. Dr. Elisabeth Vavra

16. September 2015

Bilderreise durch den Hammerpark in St. Pölten

... mit Fotos von Barbara Seiberl-Stark


Erholungsort, Sportstätte, Spielplatz und tierischer Treffpunkt – der Hammerpark ist mehr als nur eine Grünanlage.



St. Pölten ist bekannt als Stadt, die reich an Parkanlagen ist – somit kann man den Hammerpark mit seiner Größe von 4,7 Hektar als eine der grünen Lungen der Landeshauptstadt bezeichnen. Ob Erwachsene zur Entspannung, Jugendliche zum Sport, Kinder zum Spielen oder Tiere für die Nahrungssuche – wo viele Grünflächen, Büsche, Sträucher und Bäume sind, tummeln sich auch stets zahlreiche Lebewesen.


Herzstück des Parks ist der Naturteich. Mit einer Größe von etwa 1.000 m² beherbergt er unter anderem zahlreiche Wasservögel.


Im angrenzenden Streichelzoo haben Ziegen, Hasen, Meerschweinchen und Gockelhähne ihr Zuhause gefunden und lassen sich ansehen und teilweise auch angreifen.

Aber nicht nur am Boden lässt sich allerhand entdecken. Hebt man den Kopf und wirft einen Blick in die Baumkronen, kann man auch verschiedenste heimische Vögel beobachten.


Das Beste kommt zum Schluss: Da der Hammerpark südwestlich des Regierungsviertels liegt, ist er vom Landesmuseum Niederösterreich aus in weniger als 10 Gehminuten zu erreichen – also ideal für die Kombination mit einem Besuch im Landesmuseum Niederösterreich.


Text: Claudia Hauer
Fotos: Barbara Seiberl-Stark

10. September 2015

#21 Der andere Weg den Körper zu entgiften …

Spätestens dann, wenn die Bikinizeit in greifbare Nähe rückt, füllen sich die Zeitschriften mit den neuesten Vorschlägen zum Entschlacken und Entgiften des Körpers. Daneben flammt immer wieder eine Diskussion darüber auf, ob Entschlacken eine sinnvolle Gesundheitsmaßnahme ist oder bloß aufgelegter Blödsinn. Die gängigsten Mittel heute sind Pflaster, Einläufe, Abführmittel, Fasten- oder Saftkuren etc.

„Entgiften des Körpers" stellt nicht erst seit heute einen Versuch dar, die Gesundheit des Körpers zu erhalten oder wiederherstellen. „Purgation" war bereits in der Vergangenheit ein Thema. Schon die alten Ägypter setzten dafür Klistiere ein. Sie glaubten, dass die regelmäßige Säuberung des Darmes der Gesundheit förderlich sei. Ein altägyptischer medizinischer Papyrus aus der 19. Dynastie (circa 1250 v. Chr.) überliefert die ältesten Rezepturen dafür.

Retz, Klistierspritze
Der griechische Arzt Hippokrates von Kos (460-377 v. Chr.) verwendete Klistiere bei Magen-Darm-Erkrankungen und bei Verstopfung. Sie sollten durch die Ableitung der krankmachenden Säfte, die sich im Darm gesammelt hatten, das Gleichgewicht der Körpersäfte wiederherstellen.

Neben Abführmitteln wurden auch Brechmittel zur Reinigung des Körpers eingesetzt. Auch das „Tacuinum sanitatis", eine der wichtigsten Gesundheitslehren des Mittelalters, in den deutschsprachigen spätmittelalterlichen Übersetzungen „Schachtafeln der Gesundheit" genannt, empfiehlt das „Vomitus" – das Erbrechen – als gesundheitsfördernde Maßnahme; dort heißt es – hier die Übersetzung aus dem Lateinischen:

Erbrechen:
Seine Natur: es reinigt den Magen von Materien, die dem Wege der Speisen entgegen sind.
Vorzuziehen: wenn es leicht kommt, bei Menschen mit breiter Brust.
Nutzen: gut für einen überfüllten Magen und für die oberen Teile des Körpers. […]
Besonders zuträglich für Phlegmatiker, Geschwächte, Greise, mitten im Sommer, in warmen Gegenden."

In der frühen Neuzeit galt das Klistier als wahres Allheilmittel, besonders in Frankreich. Das demonstriert auch die Eingangsszene in Molières Theaterstück „Der eingebildete Kranke", in der die Titelfigur Argan die Rechnung seines Apothekers überprüft; unter den zahllosen Posten finden sich zahlreiche Beträge für Klistiere, so z.B.

Item, von selbigem dato, ein gutes purifizierendes Klistier, nach Vorschrift zusammengestellt aus doppeltem Katholikon, Rhabarber, Rosenhonig und andern Ingredienzen, um Herrn Argans Unterleib auszufegen, zu spülen und zu reinigen, dreißig Sous."

Mistelbach-Rudtorffer-Tabulae Armamentarii Chirurgici Selecti Tafel
– weiters:Item, den fünfundzwanzigsten, eine gute reinigende und stärkende Mixtur, bestehend aus frischer Quassia nebst levantinischen Sennesblättern und andern Ingredienzen nach der Verordnung des Herrn Dr. Purgon, um Herrn Argan die Galle auszuscheiden und zu vertreiben, vier Livres." usw.

Bisweilen wurden Klistiere so exzessiv eingesetzt, dass sie zum Tod führten, wie Prozessakten gegen Mediziner belegen. Zehn bis zwölf Stuhlentleerungen in rascher Folge stellen schon für den gesunden Körper eine Herausforderung dar, für einen kranken geschwächten Körper waren sie ein Todesurteil.

Neben Klistieren wurden auch Brechmittel eingesetzt, die von manchen Patienten bevorzugt wurden. So schätzte auch Kardinal Ernst Adalbert von Harrach (1598–1667) Brechmittel mehr, wie er in seinen Tagzetteln festhielt:

Ich habe heindt meine purgation eingenohmmen ein schändliches bitteres tranckh, welches aber sonsten woll operirt, also das ich mich in den füeßen schon etwas ringer befinde, hoffe der überrest im kreütz und armben solle auch baldt vergehen." (Pfütsch, S. 39)


Purgieren war ein Allheilmittel, wie die Tagzettel zeigen. Es war wichtiger Bestandteil der Frühlingskur, der sich der Kardinal regelmäßig unterzog:

Der cardinal hatt disen morgen seine frühelings cur angefangen, und zum ersten mahll zum purgieren eingenommen, ist woll ein rechter tag im betth und zuhauß zuezubringen gewesen, ist gleich Gott lob woll genueg abgangen." (Pfütsch, S. 39)

Solchen „Kuren" konnte sich freilich nur der unterziehen, der es sich finanziell auch leisten konnte, einen Tag oder auch mehr im Bett zu bleiben, zu durchschlagend waren die Auswirkungen.


Mistelbach-Rudtorffer-Tabulae Armamentarii Chirurgici Selecti-Tafel 04

Ernst Adalbert von Harrach unterzog sich im Frühjahr meist einer ca. einmonatigen Kur; je nach Wirkung musste er diese Tage zuhause verbringen; manchmal konnte er sich auf die Straße „wagen" oder Besuch empfangen.

Der cardinal hatt heint frühe wider zum anderen mall zum purgiren eingenommen, wirdt drauf 30 tag an einander daß vipera pulfer brauchen, und dises wirdt seine ganze früelings cur sein: Die heintige purga hatt ein gar guete und balde operation gehabt, sonsten ist er den ganzen tag zu heuß gebliben, und auch khein e mensch zu ihme khommen." (Pfütsch, S. 39)

Purgieren verwendete er auch bei diversen Krankheiten: bei Fieber, Kopfschmerzen oder Magenschmerzen. Leuchtet dies bei letzterem Übel noch ein, ist die Wirksamkeit von Erbrechen bei Fieber anzuzweifeln.

Weitere wichtige Mittel, deren Einsatz die Gesundheit wiederherstellen sollte, waren Aderlass und Schröpfen – darüber dann im nächsten Blog. 


Text: Prof. Dr. Elisabeth Vavra

Quellen: Robert Jütte, Ärzte, Heiler und Patienten. Medizinischer Alltag in der frühen Neuzeit. München 1991. Pierre Pfütsch, Aderlass, Purgation und Maulbeersaft. Gesundheit und Krankheit bei Ernst Adalbert von Harrach (1598–1667) (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 57). Innsbruck-Wien-Bozen 2013. 

3. September 2015

#20 „Von leib byn ich eitz so gesont als ich in der jugendt …"

Was bedeutet eigentlich „Gesundheit"? Laut Definition der WHO (= „World Health Organisation") ist „Gesundheit [ist] ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen." Und weiter heißt es: „Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung."

In der Vergangenheit gab man sich da bescheidener. Noch war die Sorge um die eigene Gesundheit nicht zum Mittelpunkt des Lebens geworden, wie es heute manchmal der Fall ist. Zedlers „Universallexikon" (1735) und Krünitzs „Öconomische Encyclopädie", zwischen 1773 bis 1858 in 242 Bänden erschienen, definieren Gesundheit als „Der Zustand, da man gesund ist, d. i. da der Leib und dessen Glieder zu ihren Verrichtungen geschickt sind." Man fühlte sich also gesund, wenn man seine natürlichen Verrichtungen ungehindert ausüben konnte.

IMAREAL - Krems: Die Hausmutter beim Zubereiten
von Arzneien. Kupferstich aus der "Georgica Curiosa",
Nürnberg 1716

Neben Definitionen in Nachschlagewerken geben uns auch persönliche Aufzeichnungen aus der Vergangenheit Aufschluss darüber, wie Menschen mit Gesundheit und Krankheit umgegangen sind, ob und was sie für die Erhaltung der Gesundheit getan haben usw. Die Quellenbasis ist leider nur schmal und liefert uns in erster Linie Material zur Situation der oberen sozialen Schichten. Der Einzelne machte sich bereits in der frühen Neuzeit Gedanken darüber, was ihm gut, was ihm schlecht bekam. So vermerkt Kardinal Ernst Adalbert von Harrach (1598–1667) in seinen Tagebüchern bedauernd, dass ihm das an Völlerei grenzende Tafeln in den späten Abendstunden nicht mehr so recht bekam: „dan das vill eßen zur nacht, will meinen magen khein guett thuen." (Pfütsch, S. 21).


Die Schilderung seines Tagesablaufs in den folgenden Jahren zeigt, dass er mit zunehmendem Alter auf die spätabendlichen Gastereien verzichtete. War es zunächst nur eine diätische Maßnahme während Krankheiten, dass er abends allein „in camera" speiste, so wurde es später Teil seiner Gesundheitsvorsorge. Das heißt aber deshalb nicht, dass er sich immer strikt daran hielt.

Etwas anders in Sachen Ernährung verhielt sich der Kölner Ratsherr Hermann Weinsberg (1518–1597), der in seinen umfangreichen autobiographischen Aufzeichnungen immer wieder auch auf seinen Gesundheitszustand und alle damit verbundenen Maßnahmen einging. Er lebte zeit seines Lebens mäßig, beschränkte sich auf zwei Hauptmahlzeiten – morgens um elf und abends um sieben. Nach den Mahlzeiten gönnte er sich etwas Ruhe oder er machte Bewegung. Nicht verzichten konnte und wollte er auf alkoholische Getränke, mittags trank er einen halben Krug Bier und abends zwei bis drei Gläser Wein. Erst im Alter reduzierte er die Mengen. 

Tafel, Foto: thinkstock (Mitja Derenda)

Ernst Adalbert von Harrach schätzte die wohltuende Wirkung kühler Getränke. Selbst auf seinen zahlreichen Reisen wollte er darauf nicht verzichten und nahm immer ausreichend Eis zur Kühlung der Getränke mit. Entgegen der Gewohnheit seiner Zeitgenossen lehnte er übermäßigen Alkoholgenuss ab und beschränkte sich auf ähnliche Mengen wie Weinsberg verzeichnet. Übermäßiger Alkoholgenuss war für ihn eine gesundheitliche Gefährdung und eine Einschränkung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit.


Beide – der Kölner Patrizier und der Wiener Kirchenfürst – legten Wert auf einen geregelten Tagesablauf. Weinsberg stand morgens zwischen fünf und sechs Uhr auf und ging nach neun Uhr abends zu Bett. Auch Ernst Adalbert von Harrach zählte zu den Frühaufstehern und achtete selbst auf seinen zahlreichen Reisen darauf, genügend Schaf zu bekommen. Für beide waren Schlaf und Ruhephasen wichtige Mittel, um die Gesundheit zu erhalten. Aber auch die Menschen der frühen Neuzeit blieben von Schlafstörungen nicht verschont. Besorgt berichtet Hermann Weinsberg ab seinem 60. Lebensjahr von den alterstypischen Schlafstörungen. Nächtlicher Harndrang zwang ihn dazu, das Bett zu verlassen. So aus dem Schlaf gerissen gelang es ihm nur schwer, wieder einzuschlafen. Anderntags waren es liebestolle Kater und Katzen, die seine nächtliche Ruhe störten. Besorgt vermerkte er, dass er sich im Bett zehn- bis zwanzigmal von einer Seite auf die andere wälzte.

Auch Bewegung gehörte zu den gesundheitserhaltenden und -fördernden Maßnahmen: Wann immer Zeit und Gelegenheit dazu war, machte Ernst Adalbert von Harrach Spaziergänge, um so die frische Luft zu genießen: „Sein auf den abendt noch erst ein wenig auch in den Hoffgarten, dan es bedarf es woll das einer auf den abendt an den lufft gehe, sich ein wenig abzukhüeln." (Pfütsch, S. 28). Weitere Aufenthalte in der frischen Luft verschaffte ihm eine seiner Lieblingsfreizeitbeschäftigungen: das Kegeln. Wenn es das Wetter erlaubte, besuchte er seine Bekannte, um mit ihnen in ihren Gärten zu kegeln. Sicher stand im Vordergrund der gesellschaftliche Aspekt dieser Tätigkeit. Aber er schätzte auch die damit verbundene Bewegung in der frischen Luft und die Möglichkeit, den Körper durch diese Aktivität zu erwärmen: „Nachmittag, weill nichts anderes zuthuen gewesen, haben wier halt wider biß auf den abendt khegl geschoben, und unß bei dem feüchten khüelen wetter also gewermet." (Pfütsch, S. 30).

Mehrere Eintragungen in den Aufzeichnungen des Kardinals Ernst Adalbert von Harrach deuten darauf hin, dass er sich wohl des Zusammenhangs von Wetter und körperlichen Beschwerden bewusst war. Kühles Wetter machte ihm zu schaffen. Mit Bewegung hoffte er die körperliche Wärme zu steigern und so den drohenden Katharren vorzubeugen. Kegeln war bis ins hohe Alter für Ernst Adalbert von Harrach ein wichtiger Bestandteil seiner Gesundheitsvorsorge: „… und weill es auf den abendt schön gewesen, sein wier wider in den hoffgarten zu unser ordinari exercitio deß khegelscheibens, weill wier befunden daß unß diese bewegung vill zu erhaltung gueter gesundtheit dienet." (Pfütsch, S. 31).

In der kommenden Woche erfahren Sie mehr über angeblich gesundheitsfördernde Maßnahmen, die der inneren Reinigung des Körpers dienten.


Quellen:

Robert Jütte, Ärzte, Heiler und Patienten. Medizinischer Alltag in der frühen Neuzeit. München 1991.

Pierre Pfütsch, Aderlass, Purgation und Maulbeersaft. Gesundheit und Krankheit bei Ernst Adalbert von Harrach (1598–1667) (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 57). Innsbruck-Wien-Bozen 2013.

Text: Prof. Dr. Elisabeth Vavra