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Seit 2011 gibt es den Museumsblog. Bis 31. Juli 2016 waren es Themen, die im Zusammenhang mit den drei Kernbereichen des Landesmuseum Niederösterreich (Geschichte - Kunst - Natur) standen. Mit 1. August 2016 wird das Landesmuseum zum Museum Niederösterreich und somit ist der Museumsblog unter neuer Adresse zu finden: www.museumnoe.at/de/das-museum/blog

29. November 2013

Adventkranz

Der liturgische Adventkranz

Beim Adventkranz handelt es sich um einen relativ jungen Brauch der Adventzeit. Der evangelische Theologe und Erzieher Johann Hinrich Wichern gilt als Erfinder des Adventkranzes. 1839 soll er für arme Kinder, denen er ein Zuhause gab, in Hamburg den ersten Adventkranz aus einem Wagenrad gebastelt und ihn mit Kerzen versehen haben. Für jeden Tag des Advents war eine Kerze vorgesehen, im Lauf der Zeit reduzierte sich die Anzahl der Kerzen auf die vier Adventsonntage. In den katholischen Bereich hat der Brauch des Adventkranzes erst vor nicht einmal hundert Jahren Eingang gefunden.

Das Objekt des Monats Dezember 2013 im Landesmuseum ist der liturgische Adventkranz.
 
Adventkranz, Foto: B. Gramm

Ein liturgischer Adventkranz zeichnet sich durch drei violette und eine rosa Kerze aus. Die Bezeichnung liturgischer Adventkranz geht auf die sowohl in der katholischen wie auch evangelischen Kirche verwendeten Farben für die Sonntagsliturgie zurück. 
Am ersten, zweiten und vierten Sonntag wird die Farbe violett verwendet, was auf den besinnlichen Charakter der Adventzeit hindeutet. So wurde erst vor rund hundert Jahren mit dem neuen Codex Iuris Canonici 1917 für Katholiken das verbindliche Fasten in der Adventzeit ausgesetzt. 
Der dritte Sonntag der Adventzeit trägt den Namen „Gaudete“, nach dem Introitus des Gottesdienstes: Gaudete semper in Domino - Freut euch im Herrn allezeit (Phil 4,4). Da mit dem dritten Adventsonntag das Weihnachtsfest schon in greifbare Nähe gerückt ist, wird er auch als Sonntag der Vorfreude bezeichnet, weshalb das auf die Buße hinweisende Violett an diesem Sonntag zu einem fröhlicheren Rosa abgeschwächt wird. So kann man zweimal im Jahr, einmal im Advent und einmal in der österlichen Bußzeit, den Pfarrer der Gemeinde in rosa Messgewändern sehen.
 

Schon gewusst? Der Advent ist im Unterschied zur österlichen Bußzeit jedes Jahr unterschiedlich lang. Die Regel lautet, dass die letzten vier Sonntage vor dem 25. Dezember als Adventsonntage gelten. Somit kann der erste Adventsonntag, der den Beginn des Advents markiert, in einer Zeitspanne zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember liegen.

Text: Dr. Johannes Kritzl

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