Zwischen Kunst und Geschichte, mit denen das Landesmuseum Niederösterreich in
St. Pölten zuletzt in Verbindung gebracht wurde, sollte man den dritten wesentlichen
Bereich nicht vergessen: Das von Hans Hollein geplante und 2002 eröffnete Haus hat
seinen naturkundlichen Bereich neu arrangiert und attraktiviert.
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Naturbereich Landesmuseum, Foto: Theo Kust |
"Naturgemäß“, wie erinnerlich eines von Thomas Bernhards Lieblingsvokabeln zur Verstärkung einer kategorischen Behauptung, bedeutet laut Duden eigentlich den besonderen Bedingungen der Natur entsprechend und beschreibt solcherart pointiert, was man programmatisch auch als Darstellung komplexer naturwissenschaftlicher Grundaussagen anhand regionaler Gegebenheiten umschreiben könnte.
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Naturbereich Landesmuseum, Foto: Theo Kust |
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Naturbereich Landesmuseum, Foto: Theo Kust |
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Naturbereich Landesmuseum, Foto: Theo Kust |
Natürlich kann in Bezug auf Flora und Fauna kein Museum leisten, was ein
Zoo oder ein botanischer Garten kann, die freilich hinter jeder seriös
gemachten Filmdokumentation zurückstehen müssen, die wiederum ihrerseits
nichts ist im Vergleich dazu, die Natur selbst – am besten in ihrer
ganzen uneingeschränkten und vor allem unregulierten Pracht und
Herrlichkeit – unvermittelt erleben und empfinden zu können. Aber wer
ist schon willens und/oder in der Lage, in die Region der Gämsen
hinaufzuklettern, in das Innere eines Fuchsbaus zu blicken oder Welse
schwimmen zu sehen? In St. Pölten kann man das – und nicht einmal alle
der genannten Tiere sind Präparate. Denn das Landesmuseum
Niederösterreich ist das einzige in Österreich, das permanent auch
lebende Tiere zeigt (und dementsprechend auch eine Betriebsbewilligung
als Zoo hat). „Zwar wird hier die Natur nur exemplarisch gezeigt, es
reicht aber für einen erstklassigen Biologie-Unterricht“, hatte Dr.
Helmut Pechlaner, seinerzeit Vorsitzender des wissenschaftlichen
Beirates, bei der Eröffnung vor zwölf Jahren gemeint. Und so, wie sich
die „Natur draußen“ in diesem Zeitraum manchmal mehr, manchmal weniger
(manchmal in den von Menschen weitgehend unberührten Zonen
augenscheinlich auch gar nicht) gewandelt hat, so haben sich auch die
Anforderungen an eine zeitgemäße Präsentation und Vermittlung der „Natur
drinnen“ geändert. Den Rundgang durch den naturkundlichen Bereich des
Hauses startet man heute freilich am besten dort, wo man ihn schon 2002
begonnen hat: ganz oben.
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Den vollständigen Artikel können Sie hier nachlesen:
NÖ Perspektiven Herbst 2014, S. 8-11:
https://www.noe.gv.at/bilder/d82/Per_2014_03.pdf
Text: Rainer Hirschkorn
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