Ausstellung ZEIT KUNST NIEDERÖSTERREICH | ST. PÖLTEN
23/11/2013 - 23/02/2014
Dialogführung durch die Ausstellung
Alexandra Schantl u. Gunter Damisch © Landesmuseum Niederösterreich, Foto: D. Hinterramskogler |
In ihrer Einleitung zur retrospektiv angelegten Schau spannte Alexandra Schantl, die zugleich Kuratorin der Ausstellung ist, den Bogen zu frühen Arbeiten des 1958 in Steyr geborenen Künstlers. Diese Werke aus den 1980er Jahren umfassen Zeichnungen, Druckgrafik und Ölmalerei genauso wie Skulpturales und weisen einen stark gegenständlichen und zugleich expressiven Charakter auf. Titel wie "Der Fluss", "Der Berg" oder "Die Erde kratzt sich" zeigen bereits das Interesse des Künstlers für die ihn umgebende Natur, gepaart mit dem Quäntchen Ironie, das für sein gesamtes Schaffen so charakteristisch ist.
von links nach rechts:"Der Fluss" (1985), "Der Berg" (1985) und "Die Erde kratzt sich" (1983), © Landessammlungen NÖ, Foto: Christoph Fuchs |
Als wichtige Inspirationsquelle seiner Kunst nannte Gunter Damisch auch seine Reisen, auf denen regelmäßig Werke entstehen. Seine Arbeiten auf Nepalbütten, die Titel wie "Weltwegdichte", "Wegnetz" und "Blattweltwege" tragen und vornehmlich aus den 1990er Jahren stammen, legen davon beredtes Zeugnis ab. Zugleich schwingt in diesen Werken, bei denen eine gleichsam gewobene Struktur spürbar wird, die Textilkunst Nepals mit, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt wird.
von links nach rechts: "Weltwegdichte" (1997/98), "Wegnetz" (1992), "Blattweltwege" (1998), © Gunter Damisch |
Die wohl wichtigste Quelle, aus der Gunter Damisch schöpft, ist jedoch die Natur selbst. Voll Begeisterung erzählte der Künstler von seinem Garten in Freydegg im Bezirk Amstetten, wo er neben Wien ein Atelier betreibt. Die Zapfen, Pilze, Blätter und Sonnenblumen, die er im Garten
Wandköpfler (1995) © Gunter Damisch |
Für Gunter Damisch ist Zeichnung nicht nur Vorzeichnung, sondern eine eigenständige künstlerische Ausdrucksform, die einen Möglichkeitsraum öffnet. In seiner Kunst spielen Räume, Felder und Welten eine große Rolle. So wies der Künstler auf Peter Handkes Roman
Leuchtfeldflämmerquerweg (2008) © G. Damisch, Foto: G. König |
Es sind Welten von archaischer Schönheit, die Gunter Damisch erschafft, der zudem ein eloquenter Redner ist, dem man gerne zuhört. Seine Arbeiten erzählen Geschichten, die den Kern unseres In-der-Welt-seins berühren und dadurch von zeitloser Aktualität sind.
Text: MMag. Ursula Düriegl
Ausstellungsort: Landesmuseum Niederösterreich, Shedhalle, Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten, Öffnungszeiten: Di - So 9.00 – 17.00 Uhr, www.zeitkunstnoe.at
Dialogführung mit Gunter Damisch und Kuratorin Alexandra Schantl
16. Februar 2014, 15 Uhr (Führungen unentgeltlich)Führungen durch die Ausstellung (Dauer ca. 60 Minuten)
Jeden ersten und dritten Sonntag im Monat 15 Uhr, Führung pro Person: 3 €
19. Jänner und 2. Februar 2014
Ausführliche Bildcredits:
- Der Fluss, 1985, Öl auf Leinen, 300 x 130 cm, © Landessammlungen Niederösterreich, Foto: Christoph Fuchs
- Der Berg, 1985, Öl auf Leinen, 300 x 130 cm, © Landessammlungen Niederösterreich, Foto: Christoph Fuchs
- Die Erde kratzt sich, 1983, Öl auf Leinen, 150 x 70 cm, © Landessammlungen Niederösterreich, Foto: Christoph Fuchs
- Weltwegdichte, 1997 – 1998, Tusche auf Nepalbütten, 175 x 100 cm, © Gunter Damisch
- Wegnetz, 1992, Tusche auf Nepalbütten, 175 x 100 cm, © Gunter Damisch, Foto: Franz Schachinger
- Blattweltwege, 1998, Tusche auf Nepalbütten, 175 x 100 cm, © Gunter Damisch, Foto: Franz Schachinger
- Ausstellungsansichten, GUNTER DAMISCH. Felder, Welten (und noch weiter), ZEIT KUNST NIEDERÖSTERREICH |ST. PÖLTEN, 23/11/2013 - 23/02/2014, Foto: ZKN/Christoph Fuchs 2013
- Wandköpfler, 1995, Bronze, Unikat, 50 x 40 x 20 cm, © Gunter Damisch
- Leuchtfeldflämmerquerweg, 2008, Öl auf Leinwand, 320 x 160 cm, © Gunter Damisch, Foto: Günter König
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