#4 Dr. Brigitte Schlögl
Aus gegebenen Anlass ist das dieswöchige Frauenportrait die Geschäftsführerin der Museum Betriebs GmbH Dr. Brigitte Schlögl.
In
der St. Pöltner Zeitschrift "MFG - Das Magazin" ist in der aktuellen
Ausgabe März ebenfalls ein Frauenschwerpunkt mit interessanten
Interviews zu finden.
Auch Dr. Schlögl hat sich darin zu Wort gemeldet:
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Dr. Brigitte Schlögl,
© Daniel Hinterramskogler
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Brigitte Schlögl steht ihren Mann: Ein Satz, den die Geschäftsführerin des Landesmuseums gar nicht gerne hört. Sie ist sich sicher: "Das Wichtigste für jeden Menschen ist es, authentisch zu bleiben. Eine Frau ist kein Mann, wird es nie sein und soll es auch nicht sein." Man müsse sich nicht wie ein Mann kleiden und gebärden, um den Job zu machen, den man möchte. "Ganz im Gegenteil: Ich darf bitte orange tragen. Es laufen schon zu viele im schwarzen Anzug herum", konstatiert sie selbstbewusst. Sie ist mittlerweile 25 Jahre in Führungsebenen tätig und hat vieles in der Geschäftswelt schon erlebt. Wie arbeitet es sich so in den österreichischen Führungsriegen, die nach wie vor eine Männerdomäne darstellen? "Man braucht als Frau vielleicht einen längeren Anlauf, um akzeptiert zu werden. Ist die Akzeptanz aber einmal da, gibt es kein Problem mehr. Frauen haben ihre eigenen Stärken in der Geschäftswelt, die sie auch ausspielen müssen. Ich habe in meiner ganzen Karriere noch nie erlebt, dass ich von einem Mann abgedrängt wurde. Am Ende des Tages geht es um die Leistung", fasst sie ihre Erfahrungen zusammen. Als Karrierefrau würde sie sich selbst nicht bezeichnen, das dürfen gern andere tun. Schlögl sieht ihren Werdegang pragmatisch: "Ich habe immer das getan, was der nächste logische Schritt war. Ich habe die meisten Positionen, in denen ich war, selbst geschaffen und daher gab es auch nie einen Gehaltskonflikt mit einem männlichen Kollegen. Ich habe verlangt, was ich das Gefühl hatte, wer zu sein. Frauen müssen aufhören, tief zu stapeln und auch für das einzustehen,was ihnen zusteht. Da muss ich mich selbst auch bei der Nase nehmen." Die vorsichtige Herangehensweise an die eigene Karriere sei der große Hemmschuh einer Frau. "Vielleicht liegt es doch am Testosteron", schmunzelt Schlögl. Ob sie auch dort stehen würde, hätte sie Familie, fragt sie sich nicht. Für sie war es keine Entscheidung zwischen Kind und Karriere, sondern Kind hat sich einfach nicht ergeben. Aber auch das soll möglich sein. "Das alte 8 bis 17 Uhr Arbeitsmodell hat schon längst ausgedient. Die Zukunft sind flexible Lösungen, die - und das sage ich auch als Arbeitgeberin - in den meisten Jobs möglich sind. "Wer leisten möchte, soll das auch tun können. Hier sei die Politik gefragt, die Schlögls Ansicht nach hier grob säumig ist. "Die Geschäftswelt wird härter. Aber die Küche für Frauen ist auch keine Lösung. Flexibilität tut uns allen gut!"
Alle weiteren Beiträge zum Frauenschwerpunkt im MFG gibt's zum Nachlesen unter: http://dasmfg.at/
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